Rotkreuz-Fahrdienst

Vom Eis ins Auto

Vier Spieler des EHC Kloten engagierten sich freiwillig im Fahrdienst und schenkten älteren Menschen besondere Momente. Lesen Sie hier, wie es dazu kam und welche Rolle der jährliche Dankesanlass dabei spielte.
Eine Frau, die Fahrgast ist beim Zürcher Rotkreuz-Fahrdienst, wird von zwei prominenten Spielern des EHC Kloten begrüsst.

Jedes Jahr findet beim Zürcher Rotkreuz-Fahrdienst ein besonderer Anlass statt: ein Treffen für all jene, die sich Tag für Tag freiwillig engagieren, um anderen Menschen Mobilität und ein offenes Ohr zu schenken. Der Anlass ist ein herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz und zugleich eine wertvolle Gelegenheit, sich auszutauschen, gemeinsam zu lachen und neue Energie zu tanken. 

Als die Organisation des Treffens für die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer in der Stadt Zürich anstand, wollte Rotkreuz-Mitarbeiter Florian Romer etwas Besonderes auf die Beine stellen. Er arbeitet als Einsatzleiter beim Rotkreuz-Fahrdienst und kennt die Geschichten, die hinter jeder Fahrt stecken. Ihm war klar: Dieser Abend sollte mehr sein als ein gemeinsames Essen. Er sollte in Erinnerung bleiben. Mit viel Herzblut und Überlegung kam ihm eine Idee: Warum nicht den Abend mit einem Eishockeyspiel krönen? Florian Romer, selbst begeisterter Fan des EHC Kloten, fragte beim Club an, ob sie bereit wären, Tickets für das Spiel zu sponsern. Seine Initiative wurde belohnt und so wurde aus einem Dankesanlass ein unvergesslicher Abend voller Spannung, Gemeinschaft und Emotionen. 

Der Beginn von etwas Besonderem

Für den Rotkreuz-Mitarbeiter war es mehr als nur ein gelungener Abend mit Fondueplausch und einem spannenden Spiel – es war der Beginn von etwas Grösserem. Bewegt von der Atmosphäre und dem Gemeinschaftsgefühl, das an diesem Abend spürbar war, beschloss er, den EHC Kloten direkt anzusprechen, ob eine weitere Zusammenarbeit vorstellbar wäre. So nahm eine besondere Initiative ihren Lauf. Was als spontane Idee begann, wurde Wirklichkeit: Captain Steve Kellenberger, Reto Schäppi, Dario Meyer und Nicholas Steiner aus der ersten Mannschaft erklärten sich bereit, freiwillig Einsätze für den Rotkreuz-Fahrdienst zu übernehmen. Sie tauschten ihre Trikots gegen «Rotkreuz-Fahrdienst»-Autoschilder und begleiteten Fahrgäste zu ihren Terminen – mit genauso viel Engagement wie auf dem Eis.

Ein Spieler des EHC Kloten befestigt an seinem Auto das "Rotkreuz-Fahrdienst"-Schild.

«Als wir vom Zürcher Roten Kreuz nach dem Spielbesuch in der SWISS Arena angefragt wurden, ob wir offen wären, im Fahrdienst tätig zu sein, fanden wir das eine tolle Idee. Wir sind gerne unter den Fans und nahe bei der Bevölkerung, was wir dadurch gut umsetzen konnten. So viele Leute unterstützen uns jede Saison – so geben wir gern auch etwas zurück», erklärten die vier Spieler. Es war eine bereichernde Erfahrung für sie: «Wir wussten zuerst nicht, was uns genau erwartet, da bisher keiner von uns einen solchen Fahrdienst-Einsatz gemacht hat. Es hat uns aber sehr viel Spass bereitet. Die Fahrten mit den Gästen waren lustig und unterhaltsam. Wir spürten, dass sie sich freuen. Alle unterhielten sich gern mit uns und wir durften spannende Konversationen führen. Es war eine super Erfahrung.» Auch für die Fahrgäste war es ein besonderer Moment, eine Promi-Fahrt erleben zu dürfen. Rosmarie Werner, die regelmässig den Fahrdienst nutzt, war eine von ihnen. «Es war ganz lustig und ich war sehr überrascht», berichtet sie lachend.

Mehr als ein Transport

Und für Florian Romer? Für ihn ist es ein Herzensprojekt, das zeigt, wie viel entstehen kann, wenn man den Mut hat, einfach zu fragen. Er arbeitet beim Zürcher Roten Kreuz, weil seine Arbeit sinnstiftend ist. «Durch meine Tätigkeit kann ich älteren Menschen viel Freude bereiten. Natürlich einerseits, wenn ich für sie eine Fahrt organisieren kann. Aber andererseits auch, wenn man für sie ein offenes Ohr hat.»

Bei uns steht das Soziale im Vordergrund, nicht die Fahrt an sich.
Florian Romer, Einsatzleiter beim Rotkreuz-Fahrdienst

«Die Fahrgäste geniessen die sozialen Kontakte und die Zeit, in der sie sich mit unseren Freiwilligen unterhalten können. Das unterscheidet uns von anderen Transportmöglichkeiten», ergänzt er.